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EVENT | Lesung von Eric Stehfest „9 Tage wach“ in Leipzig

Am 06.06.2017 fand die Lesung zum Buch „9 Tage wach von Eric Stehfest im Haus Leipzig in – Trommelwirbel – Leipzig statt und ich habe mich sehr gefreut, dabei sein zu dürfen.
Falls du ihn nicht kennen solltest: Er ist Schauspieler in der beliebten Vorabend-Soap „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“ und spielt dort die Rolle des Chris Lehmann.
Eric hatte an dem Tag der Lesung Geburtstag und hat im Anschluss an die Veranstaltung seinen Geburtstag vor Ort gefeiert.

Ich bin kein Fan von Veranstaltungen mit freier Platzwahl, aber ich hatte den Eindruck, dass alles gut geklappt hat.
Sehr freundlich fand ich vom Orga-Team, dass man sogar darauf hingewiesen wurde, wenn man sich Plätze ausgesucht hat, die keinen guten Blick auf die Bühne hatten.
Weil es bei unserer Ankunft bereits sehr spät und demnach voll war, hatten wir leider solche Plätze und durften uns umsetzen – worüber ich im Nachhinein sehr froh war.
Es wurden extra noch zwei weitere Stuhlreihen eröffnet. Das fand ich wirklich nett und ist vermutlich nicht selbstverständlich.

Leider saßen wir nun ganz hinten direkt am Eingang und es war die ganze Veranstaltung über ein reges Kommen und Gehen, was etwas nervig war.
Nun ja, man kann nicht alles haben und so konnten wir wenigstens die Bühne komplett sehen.


Die Lesung

Ich war bisher erst einmal bei einer Lesung und damals war alles sehr sarkastisch angehaucht und es gab viel zu lachen.
Nun, da es um ein ernstes Thema ging, konnte ich mir noch nicht so recht vorstellen, wie die Veranstaltung wohl sein wird. Außerdem nannte sich das Ganze „musikalische Buchlesung mit Filmausschnitten“, was mich sehr neugierig gemacht hat.

Was soll ich sagen? Ich war begeistert!

Erics Worte haben sehr zum nachdenken angeregt und vieles im Buch „9 Tage wach“ verständlicher rüber gebracht.
Nun ja, er ist Schauspieler und auch hier ist er, meiner Meinung nach, in seiner Rolle voll aufgegangen. Er
hat die Passagen aus seinem Buch wirklich mit Leib und Seele vorgelesen,
was mich persönlich sehr beeindruckt und dem Abend viel Emotion gegeben hat.

Nach den einzelnen Texten kamen jeweils kleine Filmszenen, die für mich persönlich die Stimmung des Buches noch einmal sehr gut rüber gebracht haben.
Außerdem hatte seine Frau Edith Stehfest mit ihrem Debütsong „Höhenangst„, der auch im Filmprojekt „TRIEB – Tanzen heißt Leben“ zu hören ist, einen ausdrucksstarken Auftritt.

Für mich persönlich war es eine rundum gelungene und beeindruckende Veranstaltung.
Alle Künstler waren sehr sympathisch und jeder hat seine ganz eigene Geschichte.

Für Eric finde ich die derzeitige Erfolgswelle wirklich toll, aber einen für mich persönlich faden Beigeschmack bieten die Fans, die auf der Welle mit schwimmen, weil „ein GZSZ-Schauspieler ein Buch geschrieben hat.“
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass viele nur bei den Lesungen waren, um ein Foto zu erhaschen und das Buch nur Nebensache war.

Natürlich, ohne GZSZ würde man den sympathischen Schauspieler wahrscheinlich nicht kennen. Allerdings ist das Thema rund um die Biographie meines Erachtens zu wichtig, um Eric einfach nur cool zu finden.
Er möchte damit etwas aussagen und Vorbild für andere sein.
Seine Lesungen sind dafür meiner Meinung nach die falschen Veranstaltungen, um „endlich einmal einen GZSZ-Schaupsieler zu treffen“.
Das ist aber nur mein persönliches Empfinden.
Zur anschließenden Geburtstagsparty konnten wir leider nicht mehr bleiben, weil die Arbeit am nächsten Morgen wieder gerufen hat.
Das fand ich ein bisschen schade, weil man hier vielleicht auch noch einmal die Möglichkeit gehabt hätte, ein paar Worte zu wechseln.
Dennoch war ich sehr glücklich darüber, an der Lesung teilgenommen zu haben.

Leider waren wegen der Lichtverhältnisse keine besseren Fotos möglich, aber ich wollte dennoch gern welche in den Beitrag einbringen.

Das Buch

Der autobiografische Roman „9 Tage wach“ erzählt die Drogenvergangenheit des GZSZ-Lieblings Eric Stehfest – ehrlich und schonungslos. Beschönigt wird in diesem Buch nichts.
Ich glaube, als Außenstehender erhält man wirklich einen sehr guten Einblick in die Gedankenwelt eines Drogenkonsumenten und kann den ein oder anderen Rausch ein bisschen nachempfinden.

„Ein Buch wie ein Rausch“ (Quelle: Zitat Klappentext „9 Tage wach“)

 

Anfangs ist es etwas schwierig, den Worten zu folgen, aber mit jedem Satz, den man liest findet man sich mehr in die Geschichte hinein.
Es gibt Textpassagen, da musste ich innehalten und über das Gelesene nachdenken. „Hat er das wirklich so erlebt?“ geisterte mir fassungslos durch den Kopf.
Dann gibt es wieder Seiten, da wollte ich das Buch nicht aus der Hand legen.
Keine beneidenswerte Vergangenheit, vieles unbegreiflich. Und doch ist zu bewundern, wie er sich zurück in ein glückliches Leben gekämpft hat.


Das Buch hat einen etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Darum fand ich es umso besser, bei der Lesung gewesen zu sein. So konnte ich viel besser nachvollziehen, was mit manchen Worten zum Ausdruck gebracht werden sollte.

Das Thema Sucht betreffend, bin ich leider familiär gebrandmarkt und gerade aus diesem Grund interessiert es mich gerade sehr, was Betroffene denken und fühlen.
Als Außenstehender scheint es manchmal so leicht, „einfach aufzuhören“, aber in „9 Tage wach“ merkt man ziemlich gut, dass es eben nicht einfach ist.

Meine Empfehlung: Wenn dich die Themen „Abhängigkeit und Drogenkonsum“ interessieren, dann lies das Buch. Sehr ehrliche und emotionale Lektüre. Regt zum Nachdenken an und ist so nah am Leben!

Hast du das Buch ebenfalls gelesen oder hast vor, es zu lesen? 

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